Anlieferung Master
Bitte lesen Sie sich die nachfolgenden Hinweise und Anforderungen durch und befolgen Sie diese möglichst, um optimale Audiomasterdateien zu erstellen. Die Befolgung der Anweisungen stellt sicher, dass Sie mit dem Endprodukt zufrieden sein werden.
Das Ziel unserer Anleitung ist die Erstellung eines optimalen Masters für eine Vinyl Produktion.
Den Masterdateien sind einige Grenzen gesetzt, die sich aus physikalischen Gesetzen ergeben.
Die folgenden 12 Punkte bitten wir zu beachten:
1) maximale Spielzeit möglichst nicht überschreiten, um die bestmögliche Dynamik, Lautstärke und Qualität zu gewährleisten
Versuchen Sie die maximal empfohlene Spieldauer pro Seite nicht zu sehr zu überschreiten, da längere Spielzeiten zu einem z.T. dramatischen Rückgang der Aufzeichnungspegel und Dynamik führen können.
Andererseits führen Wünsche eines extrem hohen Aufzeichnungspegel (LOUD CUT-Option) zu einer Verringerung der möglichen Spieldauer – beachten Sie dazu bitte unseren FAQ Artikel Vinyl-Formate und Spielzeiten.
2) Laute, kraftvolle Titel eher an den Anfang stellen; ruhige Titel (Balladen etc.) eher an den Schluss
Versuchen Sie, anspruchsvolle, kraftvolle und exponierte Tracks an den Anfang der jeweiligen Seite zu platzieren und nicht gegen Ende der Schallplatte. Die Bedingungen für das Schneiden und anschließende Abspielen von Vinylplatten verschlechtern sich mit dem abnehmenden Durchmesser in Richtung der Mitte der Platte, was ein höheres Risiko für verschiedene Arten von Verzerrungen verursacht.
3) Maximizer, Stereobildverbreiterer, etc. nicht zu stark einsetzen
Versuchen Sie den Einsatz von psychoakustischen Prozessoren (psycho-acoustic processors), Lautstärke-Maximierern (loudness maximizers) und Brickwall-Limitern (brick-wall limiters) in übermäßigem Maße zu vermeiden.
4) Frequenzspektrum und Phasenlage sollen keine Extremwerte aufweisen und möglichst linear sein
Wenn möglich überprüfen Sie die Masterdateien mithilfe eines Korrelationsmessgeräts (vector scope) und eines Frequenzspektrumanalysators (spectrum analyzer). Das Signal darf nicht drastisch im roten Bereich liegen oder negative Werte aufweisen. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Signal keine unvernünftig großen Elemente im Bereich der tiefen Frequenzen (ungefähr 20 Hz) und auch am oberen Ende des Frequenzbereichs (ungefähr 20 kHz) enthält.
5) keine Phasenverschiebung bei Frequenzen unter 300 Hz
Niedrigen Frequenzen (unter 100 Hz oder besser unter 300 Hz), sollten in Phase sein. Die Toningenieure verwenden dazu sogenannte elliptische Equalizer. Solche Phasenprobleme werden bei uns analysiert und bei Bedarf korrigiert, damit der Schneideingenieur die niedrigen Frequenzen frei mastern kann. Wir reklamieren die Quelldatei, wenn diese zu sehr von unseren Empfehlungen abweicht oder zu nahe an den Grenzen der machbaren Physik liegt.
6) subakustische Signale unter 20 Hz (besser bereits unter 40 Hz) und über 16 kHz abfiltern
Filtern Sie alle unhörbaren Signale heraus, um mögliche Probleme bei der Aufnahme und Wiedergabe zu vermeiden, z.B. subakustische Signale unter 20 Hz und hohe Frequenzen über 20 kHz. Auch graduelle Hochpassfilter unterhalb von 40 Hz (12 oder 18 dB/oct.) und Tiefpassfilter oberhalb von 16 kHz können sowohl beim Schneiden als auch bei der Wiedergabe hilfreich sein.
7) Achten Sie besonders auf Zischlaute und hochfrequente perkussiven Klängen wie hi-hats, Becken und Tamburine
Die Mechanik ist hier sehr empfindlich für lange und übermäßige Hochfrequenzsignale, die manchmal schon bei 4-5 kHz beginnen. Diese Probleme können durch DeEsser und HF-Limiter/Kompressoren behoben werden. Das DeEssing funktioniert am besten, wenn es auf separate Gesangsspuren angewendet wird. Daher sollte es während des Mischvorgangs erfolgen. Wenn dies nicht möglich ist und nur der 2-Spur-Endmixdown zur Verfügung steht, muss der DeEsser vorsichtig eingestellt werden, um Veränderungen an anderen HF-Sounds (Schlagzeug, Akustikgitarren) zu vermeiden.
8) Problematischen Signale korrigieren oder ihre negativen Auswirkungen verringern
Wenn Ihre Audiodaten erheblich von natürlichen Klängen abweicht, was durch die Ausbreitung der Energie in der akustischen Zone verursacht werden kann, besteht die Gefahr, dass sich der Klang beim Schneiden hörbar verändert. Dies ist auf die Grenzen mechanischer Aufnahmeverfahren zurückzuführen und kann z.B. durch elektronische Bearbeitung von Gesang oder durch elektronisch erzeugte Effekte oder Samples verursacht werden.
9) Entscheiden Sie sich für einen der beiden Schneidetechniken
STANDARD CUT – entsprechend dem Charakter der gelieferten Aufnahme und unter Berücksichtigung der spezifischen Eigenschaften der mechanischen Aufnahmetechnik wählen wir den höchstmöglichen Aufnahmepegel.
LOUD CUT – Wenn es die Grenzwerte der Schneidemaschine und die Spieldauer des gelieferten Materials zulassen, ist es auch möglich, auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden (in der Regel für DJs, Rock- und Heavy-Metal-Bands) höhere Aufnahmepegel zu verwenden . Jedoch kann dies bei der Wiedergabe zu Verzerrungen oder zur Instabilität der Nadel führen.
10) 7″ Pressungen sollten mit 45 rpm realisiert werden
Versuchen Sie, 7″ Produktionen mit 33 rpm zu vermeiden, da die Möglichkeiten der Schallplatte und deren Wiedergabe eingeschränkt sind. Wenn es keine andere Lösung gibt, berücksichtigen Sie bitte, dass die fertige Schallplatte in gewisser Weise beeinträchtigt sein wird. Die niedrige Rillengeschwindigkeit begrenzt die maximalen Aufnahmepositionen und verursacht einen stärkeren Abfall der hohen Frequenzen in der Nähe der Mitte der Platte und kann zudem zu mehr Verzerrungen führen.
11) Das Equipment des Hörers ist mitentscheidend
Denken Sie immer daran, dass gute Wiedergabeergebnisse auf der Seite des Hörers von der Qualität, den technischen Bedingungen und der richtigen Einstellung des Plattenspielers abhängen, insbesondere von der Qualität des Tonabnehmers, der Form der Nadel, der Sauberkeit der Vinyl und dem Verschleißniveau sowie der Einstellung der vertikalen Kraft und des Antiskatings.
12) Eine Trackliste mit Titeln, Spielzeiten und etwaigen Besonderheiten ist zwingend erforderlich
Wir benötigen zwingend eine vollständige Trackliste für Ihr Audio-Master, die die Titelnamen aller Tracks enthält (einschließlich der versteckten und/oder Bonus-Tracks), die Zeitangaben der Tracks und Pausen, die Aufteilung der Tracks zwischen Seite A und Seite B sowie die Gesamtzeit jeder Seite! Bitte informieren Sie uns über besondere Effekte oder Anomalien im gelieferten Audiomaterial sowie über etwaige Sonderwünsche (endlose Rillen usw.). Sie können gerne unser Formular Vinyl-Trackliste zur Erstellung der Trackliste verwenden.
Die Masterdateien für ihre Vinyl-Produktion können Sie uns per externen Datenhoster (wie z.B. www.wetransfer.com), per FTP-Upload auf unseren Server oder über unseren Upload im Kundenbereich übermitteln. Vor der Übertragung der Dateien müssen diese zwingend als RAR- oder ZIP-Archiv gepackt werden, um Datenübermittlungsfehler auszuschließen.